Preisgünstige Ansteuerung kleinerer Verbraucher
Zur proportionalen Steuerung kleinerer Motoren, wie z.B. Rohrhebe/-senkmotor brauchte man normalerweise Fahrtregler, das ist aber nicht unbedingt notwendig und auch viel zu teuer.
Eine Art „Fahrtregler“, allerdings mit Rückkopplung, wird in Servos verwendet, also habe ich ein (möglichst großes) Servo bei Conrad (TOP-LINE Standard Servo RS 2 JR - Best.-Nr.: 233751 - 62) für 4,95 € gekauft und umgebaut.
Die Ansteuerung des Stellmotors arbeitet wie ein Fahrtregler, allerdings ist diese Elektronik weder für Dauerbelastung noch für Fahrmotore geeignet, für dieses Vorhaben allemal.
Das ist das Teil.
Als erstes werden die vier Schrauben am Boden entfernt.
Dann kann man die Servogetriebeteile entfernen und die Elektronik, die sich unmittelbar über der Bodenplatte befindet herausnehmen. Vorsicht, der Motor und auch das Rückmeldepoti sind eingerastet!
Der Motor und das Rückmeldepoti müssen ausgelötet werden, der Motor an den blau markierten Stellen, das Poti an den roten Kreuzen.
Um das Poti einfacher zu entfernen, habe ich die drei „Beine“ abgeschnitten und den Rest dann einzeln ausgelötet.
Statt des Potis wird ein Spindeltrimmer 5 kOhm eingelötet (bei Conrad Spindeltrimmer 5K (Einsteller oben) - Best.-Nr.: 424803 - 62 - Preis 1,33 €), dieser dient zum Einstellen des Nullpunktes.
An die beiden Lötpunkte, an denen der Motor angeschlossen war, werden zwei Kabel angelötet, hier kommt dann der zu steuernde Motor (Turmdreh- oder Hebe/Senk- Motor)
Zur Nullpunkteinstellung schließt man das „Rest“servo an einen Empfänger an und verdreht solange den Spindeltrimmer, bis nahezu 0 Volt bei Steuerknüppel - Neutralstellung an den beiden angelöteten Kabeln zu messen ist. Sollte man kein Messinstrument zur Hand haben, kann ersatzweise auch ein kleiner Motor angeklemmt werden, der sich bei Steuerknüppel - Neutralstellung dann nicht mehr drehen darf.
Nach dem Zusammenbau kann das Teil wie ein normales Servo angeschlossen werden und steuert den Kleinmotor proportional an.
Ein solcher Umbau inklusive Einstellung ist in ca. 30 min. zu bewerkstelligen.
Bitte beachten:
Der Strom für die zu steuernden Motoren wird normalerweise von einem Fahrtregler über das BEC geliefert und liegt in der Größenordnung 1 ... 1,2 Ampere. Sollen also mehrere dieser Umbauten gleichzeitig betrieben werden, sollte man sich Gedanken über die Gesamtstromaufnahme machen oder auf das BEC verzichten und mit einem leistungsfähigen Empfängerakku arbeiten.
Nachdem ich gezeigt hatte, dass man mit einer Servoelektronik einen Motor proportional steuern kann, hier noch eine Anwendungsmöglichkeit:
Mit zwei beliebigen Si-Dioden, einem Elektrolytkondensator 10µ/ 10V und einem 6V-Relais kann ich einen Einkanalschalter bauen. Damit kann ich Ströme in der Größenordnung 10A schalten, die erreichbare Stromstärke ist nur vom Relais abhängig

Die drei Bauelemente werden zweckmäßigerweise an das Relais gelötet und mit den beiden Strippen am Servo verbunden. Mit dem Einstellregler (das blaue Teil) wird die Schaltschwelle eingestellt und ... fertig!