Hallo Mario, hab hier mal was raus kopiert von Gerhard aus unserem anderen Forum für Großmodelle
Was baust Du denn schönes ???
Hier der Text:
Hallo zusammen,
hier mal eine kleine Info zur Leistung unserer BT-Motoren im Zusammenhang mit der Betriebsspannung (12 Volt oder 24 Volt). Um es gleich vorweg zu sagen: die jeweils tatsächlich erbrachte Leistung ist völlig variabel und richtet sich ganz nach der Belastung des Motors. Unsere Motoren haben nämlich die perfekte Eigenschaft, immer nur soviel Strom zu ziehen, wie gerade für die Last benötigt wird. Will heißen, bergauf wird der Motor zwar etwas langsamer, schafft aber den Berg trotzdem, weil er einfach mehr Strom zieht, wenn der Akku den hergibt. Das kann dann bis zur totalen Überlastung des Motors gehen, mit Stillstand und Wicklungsbrand, wobei da der sog. Kurzschlußstrom fließt.
Die BT-Motoren sind -soweit ich das bisher weiß- alle für 24 V Nennspannung ausgelegt. Das heißt, die Wattangaben (2 x 250 bei 1:8, 2 x 350 bei 1:6 und 2 x 500 Watt bei 1:4) gelten nur für den 24 Volt - Betrieb.
Was heißt das? Die Aufnahme-Leistung unserer E-Motoren ergibt sich aus Spannung mal Strom. Der Strom ist begrenzt (sonst glüht der Motor) und wird vom Hersteller einmal als "Nennstrom" und einmal als Maximalstrom angegeben. Die Spannung kann man frei wählen; auch etwas mehr als Nennspannung schadet den meisten Motoren nicht. Die Nenn-Aufnahmeleistung ergibt sich demnach aus Nennspannung mal Nennstrom. Die Nenn-Abgabeleistung (das ist die, die der Motor an den Panzer abgibt) ist etwas geringer, weil der Motor einen Teil in Wärme umsetzt. Bei unseren Motoren kann man rechnen, daß bei Nennleistung ca. 75 - 85 % der Eingangsleistung als Ausgangsleistung zur Verfügung stehen. Diese Leistung sind die genannten 250, 350 oder 500 Watt. Daher beträgt der Nennstrom des 350-ers auch nicht 14,85 A (=350:24), sondern 18,7 A (=350:24:0,78).
Was hilft uns jetzt diese ganze Theorie? Nun, bei 1:8 und 1:4 eher nix, denn die werden sinnvoll nur mit genau 12 V (1:8) oder genau 24 V (1:4) betrieben. Beim 1:8 Modell weiß man jetzt aber, daß man nicht 2 x 250 W Nennleistung zur Verfügung hat, sondern einfach nur die Hälfte! Das ist keinesfalls schlecht, denn die Leistung reicht ja zum Fahren gut aus (nehme ich mal an). Positiv daran ist, daß der 12 V-Fahrakku eben auch nur für 2 x 125 W - Motoren bemessen sein muß, nicht für 2 x 250 W.
Beim 1.4 ist alles klar: die Motoren bekommen ihre Nennspannung, laufen also genau in dem Bereich, den der Hersteller vorgesehen hat.
Eigentlich spannend sind die 1:6-er mit ihrer Wahlmöglichkeit für 12 oder 24 V. Auch hier gilt, daß die Nennleistung von 2 x 350 W nur bei 24 V verfügbar ist; bei 12 V ist es genau die Hälfte. ABER: der Hersteller gibt ja auch den maximal zulässigen Strom des Motors an, und der muß bei 1:6 und 12 V schon öfter mal ausgenützt werden; etwa am Berg. Der Maximalstrom beträgt knapp 25 A. Damit ergibt sich dann am Berg eine tatsächliche Maximalleistung von ca. 225 Watt pro Motor. Wer nicht gerade in einem Lauf die Zugspitze erklimmen will, schadet dem Motor damit nicht, denn in der nächsten Ebene bzw. bergab wird der Motor wieder automatisch entlastet.
Soll heißen: der 1:6-er mit 12 V ist langsam, schafft aber trotzdem alle realistischen Steigungen etc. Durch die niedrige Maximalgeschwindigkeit werden die Fahrwerksteile geschont; auch wenn die Motoren selbst (strommäßig) etwas stärker gefordert sind als bei 24 V. Wichtig sind starke Leitungen und gute Kontakte, denn weitere Verluste kann sich der 12 V-Fahrer nicht leisten!
Mit 24 V sieht die Sache anders aus: die 2 x 175 Watt werden da schon bei 9 A erreicht und selbst die 12-Maximalleistung von 225 W erreicht der Motor bei 24 V mit schonenden 12,5 A. ABER: die Drehzahl des Motors, die wir bisher noch nicht betrachtet haben, liegt bei 24 V fast doppelt so hoch wie bei 12 V. Der Panzer wird also sehr schnell, wenn man unvorsichtig mit dem Gasknüppel umgeht! Das verleitet prompt den Fahrer, auch flotter unterwegs zu sein, und schon kehrt sich der Vorteil um: der Motorstrom liegt wieder so hoch wie bei 12 V, aber das Fahrwerk wird erheblich höher belastet! Am Berg kann es noch riskanter werden: während der 12 V-Panzer schlimmstenfalls "abwürgt" und stehen bleibt (ggf. mit Durchbrennen der hoffentlich vorhandenen Sicherungen) und damit seinem Fahrer die Überlast zwingend klar macht, bevor ernster Schaden entsteht, hat der 24 V-Panzer dazu keine Chance! Die Motoren reißen die Ketten mit doppelter Kraft vorwärts und der Panzer rutscht eher als daß er stehen bleibt. (Das ist z.B. Jürgen "Guderian" so gegangen, bevor sein Board abfackelte). Die Sicherung bleibt vllt. noch ganz, die Motoren auch, aber das gesamte Fahrwerk ist extrem belastet. Das Board allerdings hätte das eigentlich locker aushalten müssen (bei immerhin 2 x 120 Ampere (!) zulässigem Strom).
Was ist nun die Quintessenz? Der 12 V-Panzer ist behäbig, reagiert nicht so ruckartig aufs Gas, kommt aber dennoch überall rauf und durch, wo auch das Original rauf und durch kam. M.E. die ideale Lösung für Panzer wie Tiger, Köti, Panther usw. Der 24 V-Panzer (immer in 1:6!) ist dagegen flott, beschleunigt stark, ggf. sogar ruckartig. Das paßt zu den modernen Panzern wie Leo, Abrams etc., fordert aber das Fahrwerk samt Ketten deutlich stärker.
Gruß
Markus